Die Entstehung des Schäfflertanzes in München:

Wie viele traditionelle bayerische Tänze so hat auch der Schäfflertanz sehr alte Wurzeln:
Mitte des 16. Jahrhunderts wurde Europa von der Pest-Seuche heimgesucht. Eine Erinnerung daran ist z.B. das Gelübde für das weltweite bekannte Passionsspiel in Oberammergau.


Auch der Schäfflertanz ist aus der damaligen Situation entstanden:


Im Jahr 1517 wurde München von der Seuche heimgesucht.
Hunger und der „Schwarze Tod“ hielten grausame Ernte. Niemand traute sich mehr auf die Straßen. Kirchen und Wirtshäuser blieben leer. Jeder scheute den Kontakt zu den anderen, um sich nicht anzustecken. Nur der Pichplatz der Schäffler in der Fassbinderei der Brauerei war noch ein letzter Zufluchtsort.


Das Schäfflerhandwerk als Ursprung:


Als die Pest endlich zu Ende ging, kamen die Schäffler zusammen und beschlossen, wieder Leben in die ausgestorbene Stadt zu bringen. Bereits seit Alters her übten die Schäffler einen beliebten Zunfttanz aus, den sie nun überall vorführten, um wieder Lebensfreude zu wecken und der verzweifelten Bevölkerung neuen Nut zu machen.

Der Ruf „Die Schäffler kommen!“ hallte durch die leeren Straßen.

Als nun die fröhliche, farbenfrohe Truppe mit klingendem Spiel einherzog, trauten sich die Leute wieder aus den Häusern. Bald verschwand alle Traurigkeit, die Krankheit verebbte und Leben und Lachen kehrten in die Stadt zurück.


Die bis dahin für die adelige Landesführung nicht standesgemäßen Schäffler wurden in Anerkennung ihrer Initiative vom damaligen Landesherrn Herzog Wilhelm IV, der auch das Reinheitsgebot für das Bierbrauen erließ, an den Hof geladen und erhielten von ihm den Auftrag, den Tanz künftig alle 7 Jahre aufzuführen sowie das Recht, auf ihrer Schürze die Krone zu tragen.

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